Pattumiere parlanti per Berlino
26 November, 2003
Sprechende Mülleimer für Berlin Die neuen Solar-Papierkörbe der Stadtreinigung werden reden und lärmen Eva Dorothée Schmid Was steht auf einem Bein, ist orange und redet? Es ist der neue Mülleimer der Berliner Stadtreinigung (BSR), der im nächsten Frühjahr in Berlin aufgestellt werden soll. Wer etwas in den Papierkorb wirft, wird mit einem "Dankeschön" belohnt oder mit einem Geräusch verwirrt. Sprechen kann der neue Mülleimer mit Hilfe von Solarzellen, die oben auf dem Deckel angebracht sind. Das funktioniert sogar bei schlechtem Wetter. Aber nicht nur das. Nachts leuchtet der Eimer und weist durch ein fluoreszierendes Band den Weg zur Öffnung. "Wenn nachts in einer dunklen Straße plötzlich der Mülleimer anfängt zu sprechen, dann könnten die Leute schockiert sein", sagt Sabine Thümler, Sprecherin der Stadtreinigung. Deshalb gibt es einen Dämmerungsschalter, der dafür sorgt, dass der Mülleimer tagsüber spricht und nachts leuchtet. Wie viele der neuen, interaktiven Solarpapierkörbe aufgestellt werden, will die BSR noch nicht verraten. Die neuen Körbe werden jedoch nicht zum Standardprogramm gehören, sie sollen nur an wichtigen Punkten stehen. Die BSR will damit auf humorvolle Weise auf das Stadtmöbel aufmerksam machen und die Berliner zur Reinlichkeit animieren. Zur Müllentsorgung gibt s ein Aha-Erlebnis. Im Sommer wurde der Prototyp schon einen Tag lang heimlich in der Nähe der BSR-Zentrale am Tempelhofer Damm getestet. Die Reaktionen der Passanten wurden mit versteckter Kamera gefilmt. "Die meisten waren ziemlich verblüfft, fanden es aber witzig", berichtet Sabine Thümler. Der schlaue Eimer kann beliebig programmiert werden. Er könnte einfach "Danke" oder "Gut gemacht" sagen, nützliche Hinweise wie "Besuchen Sie auch meinen Artgenossen auf dem Alexanderplatz" geben, ein Liedchen trällern oder wie der getestete Prototyp Geräusche machen: Wenn jemand etwas hineinwarf, klirrte und schepperte es so, als ob ein Glascontainer entleert würde.